Geschrieben habe ich – gefühlt – schon immer. Insofern war es nur konsequent, dass ich gegen Ende meines Studiums der evangelischen Theologie (kirchliches Examen) zusätzlich ein Zeitschriften-Volontariat begann. Während der zweijährigen Ausbildung lernte ich das journalistische Handwerk von der Pike auf, recherchierte, fotografierte und schrieb über alles, was bei drei nicht auf den Bäumen war – einen Fachartikel über Stahltrapezprofile, einen Bericht über die Yachthafenerweiterung in Friedrichshafen, eine Reportage übers Bogenschießen oder Geschichten über die Kunst moderner Metallgestaltung.

Mein Themenspektrum kannte (fast) keine Grenzen, weil ich das Glück hatte, für ein kurz zuvor von zwei „alten“, mit allen Vermarktungswassern gewaschenen „Journalistenhasen“ gegründetes Redaktionsbüro arbeiten zu dürfen. Sie entwickelten nicht nur Magazin-Konzepte (Special- und General Interest) für verschiedene Verlage, die sie teils auch umsetzten, sie „verkauften“ die von uns produzierten Storys auch über ein breites Vertriebsnetz aus regionalen, nationalen und internationalen Publikationen. Zudem verdienten meine Chefs – beide waren leidenschaftliche Fotografen, einer gelernter Fotojournalist – an der Vermarktung ihres über Jahre aufgebauten Bildarchivs (Fotofilm und Dias), über dessen Digitalisierung sie bereits Anfang der 1990er Jahre intensiv nachdachten.

Als Jungredakteur wechselte ich dann zu dem in München ansässigen und auf die Unterhaltungsindustrie spezialisierten Fachverlag Entertainment Media (später G+J Entertainment Media und schließlich Busch Entertainment Media). Während dieser Zeit, die unter wechselnden Gesellschaftern (u.a. Bertelsmann, Verlagsgruppe Ebner Ulm und Gruner + Jahr) fast 25 Jahre währte, durchlief ich viele Stationen und Redaktionen, seit Juli 2000 in der Funktion des Chefredakteurs. So gehörte ich etwa zum Gründungsteam der MusikWoche und verantwortete Fachzeitschriften wie VideoWoche (Verleih), VideoMarkt (Kauf), Licensing Markt, Mobile Entertainment und GamesMarkt sowie die PoS-Magazine KidShop und GameShop.

Mein ganz besonderes „Baby“ aber war das 2001 aus der Taufe gehobene B2B-Magazin GamesMarkt, das die Computer- und Videospielbranche plattformübergreifend fokussierte. Im Laufe der Jahre habe ich die Marke GamesMarkt zusammen mit meinem Team über alle sich bietenden Kanäle verlängert: via (Buch-)Edition GamesMarkt, Livepaper (iPad-Version), Videokolumnen (Youtube), Podcasts (Podcast.de und Soundcloud), Facebook, Twitter, Google+ etc. Von 2007 bis 2014 hat GamesMarkt jährlich den Branchenpreis LARA – Der Deutsche Games Award vergeben, zwischen 2011 und 2014 fand die LARA in einer gemeinsamen Verleihung mit dem Deutschen Computerspielpreis statt.

Nach weitreichenden Umstrukturierungsmaßnahmen, die mit erheblichem Personalabbau einhergingen, trennten sich im März 2016 die Wege von Busch Entertainment Media und mir. Nach einem mehrmonatigen Sabbatical habe ich mit dem Redaktionsbüro Harald Hesse textmanufaktur den Pfad des freien Journalisten eingeschlagen, auf dem ich Verlagen und Redaktionen, Unternehmen und Privatpersonen meine Erfahrungen als Dienstleistung anbiete.

Und wie kann ich Ihnen helfen?